Biologisch, ökologisch und naturnah?

Ökologisch naturnah

Wenn wir heute um Alternativen für eine gesündere Umwelt diskutieren, uns fragen, warum die Gesundheitsprobleme gestiegen sind, woher die Probleme in der Versorgung kommen, dann sind die Begriffe biologisch, ökologisch, naturnah und nachhaltig in der Diskussion nicht mehr wegzudenken.

Mittlerweile sind sie Bestandteil und Arbeitsinhalt in verschiedenen Bereichen der Landwirtschaft, dem Garten- und Obstbau, selbst im privaten Leben. Doch was bedeuten dies Begriffe eigentlich, warum müssen wir uns damit beschäftigen?

Die seit über einem Jahrhundert betriebene „wissenschaftliche“ und mechanisierte Landwirtschaft, sowohl im Großen als auch im Kleinen, mit übertriebener chemischer Düngung und chemischen Pflanzenschutz, hat einen komplexen Lebensraum, die Grundlage unserer Existenz, den Boden empfindlich gestört und reduziert. Jede Ernte entzieht dem Boden organische Substanz, den Humus. Chemischer Handelsdünger kann keinen Beitrag zu Humusaufbau bzw. Humuserhaltung leisten. Im Gegenteil, er entzieht dem Boden Humus. Daher verarmen immer mehr landwirtschaftlich genutzte Böden, werden biologisch inaktiv, verdichten und erodieren. Auf solchen Böden ist der Anbau von Nahrung nicht mehr möglich.

Wer sich heute dazu entscheidet, seinen Garten naturnah, ökologisch, biologisch zu bewirtschaften, der spricht sich gegen den Einsatz von Mineraldünger, Insektizid, Pestizid, sowohl chemisch als auch synthetisch hergestellt, aus. Er spricht sich für Lebendigkeit im Garten aus. Für uns Gärtner „aus Leidenschaft“ sollte deshalb im Vordergrund die Gesundheit stehen: die Gesundheit des Menschen, des Bodens, der Landschaft und der Tier- und Pflanzenwelt oder, um es mit Albert von Haller zu sagen:

Im biologischen Gartenbau gilt es, die vielfältigen Beziehungen der Kulturpflanzen zu den Lebewesen des Bodens, zu Luft und Wasser, zu Klima und Kleinklima zu berücksichtigen und jede Kulturmaßnahme auf ihre Wirkung auf das Ganze zu prüfen

(aus: „Die Wurzeln der gesunden Welt“)